Das schwere Erdbeben in der syrisch-türkischen Grenzregion ist aus den hiesigen Medien längst verschwunden – doch die humanitäre Krise ist noch lange nicht überwunden. Vor allem Kinder und Jugendliche sind schwer traumatisiert und wurden aus ihrem Schulalltag gerissen. Das HDZ unterstützt daher weiterhin die Salesianer Don Boscos bei ihren Bemühungen, Kindern im syrischen Aleppo mit Nachhilfeunterricht, Freizeitangeboten und psychologischer Betreuung zur Seite zu stehen.
Schon während des Bürgerkriegs waren die drei Missionshäuser in Damaskus, Aleppo und Kafroun wichtige Anlaufstellen für syrische Binnenflüchtlinge und spielten eine zentrale Rolle bei der Vermittlung von humanitären Hilfen.
Als am 6. Februar zwei schwere Erdbeben die Region erschütterten, war erneut die Hilfe der Ordensbrüder und Ordensschwestern gefragt. Der ohnehin schon schwache Bildungssektor ist durch das Erdbeben stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Fast alle Schulen, die unversehrt geblieben sind, dienen seither als Notunterkünfte. Viele Kinder und Jugendliche sind zudem durch das Erlebte schwer traumatisiert und haben Schwierigkeiten, sich wieder auf das Lernen zu konzentrieren. Es besteht daher ein großes Risiko, dass sie aufgrund der Perspektivlosigkeit in eine Depression geraten, oder auf negative Bewältigungsstrategien zurückgreifen, einschließlich der Zugehörigkeit zu gewalttätigen Gruppen, Extremismus oder Drogenmissbrauch. Das HDZ hat sich daher bereit erklärt, sich an einem Projekt zur Bildungsunterstützung mit 25.000 € zu beteiligen. Zur Zielgruppe gehören 750 vom Erdbeben betroffene Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 17 Jahren aus Aleppo. Das zehnmonatige Projekt umfasst neben Nachhilfeunterricht und Freizeitaktivitäten auch psychologische Beratung, die Bereitstellung von Mahlzeiten und die Ausgabe von kostenlosem Schulmaterial.
Zudem ist ein Bus angeschafft worden, um Kinder und Jugendlichen, die weit entfernt wohnen, sicher zum Nachhilfeunterricht und wieder nach Hause zu bringen. Durch die psychologische Betreuung und sozialpädagogische Aktivitäten hat sich der psychische Gesundheitszustand der Kinder bereits verbessert.