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Strahlend weiße Frontzähne, aber zerstörte Backenzähne

Recht kurzfristig entschieden sich die angehenden Zahnärztinnen Alena Kilian, Jonas Milz, Julia Plötz und Sophia Schramm für einen Auslandseinsatz in Uganda. Im März 2023 starteten sie ihre abenteuerliche Reise ins ferne Afrika mit Unterstützung des Vereins Dental Volunteers e.V. und einem Zuschuss des HDZ. Auf dem Hinflug waren ihre Koffer vollgestopft mit jeder Menge Spendenmaterialien. Auf dem Rückflug hatten sie viele neue Eindrücke und lehrreiche Erfahrungen im Gepäck.

Am Flughafen erwartete uns Michael Mwase, der Kontaktmann des Projekts „Rainbow House of Hope“. Mit offenen Armen empfing uns seine Familie (Frau Lydia und Sohn David) mit einem leckeren Chapati; wir ruhten nach der langen Reise aus und konnten am Abend noch mit Freunden die Stadt Kampala erkunden und wichtige Uganda-Tipps bekommen.

 

Am ersten Arbeitstag, sowie an allen anderen Tagen, mussten wir dann früh um 07.30 Uhr abfahren, da je nach Verkehrslage die Fahrt nach Maya, unserem Projektort außerhalb Kampalas, bis zu zwei Stunden dauerte.

Zunächst sichteten wir das dort gelagerte zahnmedizinische Equipment, ergänzten es mit unseren Spenden und schafften in einem provisorischen Dental-Room ordentliche Arbeitsplätze und Ablageflächen.

 

Der Andrang der Patient:innen war von Beginn an sehr groß, wobei sehr schnell klar wurde: da in Uganda weder regelmäßiges Zähneputzen noch Zahnarztbesuche für die meisten Menschen üblich sind, waren selbst bei jungen Patient:innen gerade die Backenzähne oft komplett zerstört. Immer wieder mussten wir uns die Frage stellen, ob es wirklich notwendig ist, die Zähne zu extrahieren, oder nicht noch machbar wäre, den Erhalt mit einer Füllung zu versuchen.

Nachdem unser Einsatz beim Rainbow House abgeschlossen war, ging es für uns in einer mehrstündigen Autofahrt weiter nach Kasambya. Dort befindet sich die „Hand in Hand“ Primary School, in der wir vier Tage untergebracht waren. Vor allem behandelten wir dort Schüler:innen, aber auch Lehrer:innen und Personal. Um den Kindern die Routine des Zähneputzens näherzubringen, versammelten wir jeden Morgen um 7.00 Uhr alle 400 Schüler:innen im Schulhof, und erklärten Ihnen anhand eines großen Schaumodells interaktiv die Mundhygieneregeln. In Zusammenarbeit mit der Krankenschwester vor Ort, die uns vor allem beim Übersetzen zu Hilfe kam, konnten wir sehr viele Patient:innen behandeln. Ganz besonders waren wir vom Zusammenhalt der Kinder untereinander beeindruckt. Den letzten Abend beendeten wir mit Musik und tanzten zusammen mit den Schüler:innen auf dem Schulhof.

 

Auch unsere nächste Station lag eine längere Autofahrt entfernt. Da die Strecke direkt an Jinja, dem Ursprungsort des Nils vorbeiführte, nutzen wir die Gelegenheit für einen kurzen Halt. In einer 30-minütigen Bootsfahrt konnten wir so den Nil an der Grenze des Viktoriasees erleben, bevor wir unsere Fahrt Richtung Soroti/Ococia fortsetzten. Dort angekommen erwarteten uns Truus und Alfred. Auch die Schwestern des Ordens empfingen uns herzlich, und bei den Behandlungen stand uns Joffrey, ein Mitarbeiter des Health Centers, tatkräftig zur Seite.

 

Zusätzlich zu den Schülern der benachbarten Schule behandelten wir vor allem Menschen aus den umliegenden Dörfern. Diese nahmen oft viele Kilometer Fußweg auf sich, um zu uns zu kommen. Von Tag zu Tag sprach sich unsere Anwesenheit immer mehr herum, sodass wir zum Teil mit einer schwer zu bewältigenden Anzahl an Patient:innen konfrontiert waren. Durch gute Zusammenarbeit und lange Arbeitszeiten konnten wir dem Großteil gerecht werden und so unser Ziel erreichen, möglichst wenig Patienten heimschicken zu müssen. Neben zahlreichen kariös zerstörten Zähnen entfernten wir auch viele entzündete Wurzelreste, die durch Zahnextraktionen örtlicher Ärzte verursacht worden waren. Auf Nachfrage wurde uns erklärt, dass diese Zahnärzte meist ohne Hebel arbeiten und bei abbrechenden Zahnkronen die Wurzeln in der Mundhöhle belassen.

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Famulatur Uganda.pdf
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